Kumi & Uganda

Uganda liegt in Ostafrika und grenzt an den Kongo, den Sudan, Kenia, Tansania und Ruanda. Die Flagge von Uganda hat die gleichen Farben wie die deutsche Flagge. In der Mitte befindet sich der Nationalvogel Ugandas, ein Kranich.

Flagge Uganda
Von tobias - From the Open ClipArt Library website., CC0, Link

Kumi selber befindet sich im Osten von Uganda und ist mit dem Bus ca. vier bis fünf Stunden von der Hauptsadt Kampala entfernt. Wären die Straßenverhältnisse wie in Deutschland, könnte man vermutlich mindestens eine Stunde einsparen.    

Das Leben im Dorf

Landwirtschaft
Tiere
Häuser
Versorgung

Gut zwei Drittel der Bevölkerung Ugandas lebt vom Ackerbau. Der Ackerbau ist natürlich nicht vergleichbar mit dem Ackerbau in Deutschland. In Uganda muss alles per Hand gemacht werden. Die Felder sind dementsprechend kleiner als bei uns in Deutschland (ca. bis zu 100m2) groß. Mit dem was die Familien von ihren Feldern ernten können, versuchen sie erst einmal ihre eigene Familie zu ernähren. Wenn dann noch etwas übrig bleibt verkaufen sie es auf dem Markt um so ein kleines Einkommen zu erlangen.

Einige Familien besitzen neben kleinen Feldern ein paar Tiere wie z. B. zwei bis drei Hühner, eine Ziege, ein Schwein oder eine Kuh. Diese versuchen sie zu züchten um sie dann auf dem Markt verkaufen zu können. Allerdings ist das Züchten der Tiere nicht sehr einfach, da die Tiere kein extra Futter bekommen. Sie müssen sich selbst ernähren. Besonders während der Trockenzeit, wenn das Gras gelb wird (siehe Foto), ist dies für die Tiere sehr schwer, sodass sie mager werden.

Tierhaltung in Kumi
Tierhaltung in Kumi

Die Familien leben in runden Lehmhütten. Neben der Hütte, in der geschlafen wird, gibt es meist noch eine ganz kleine Hütte, in der sich die Küche befindet. Die „Dusche“ ist eine mit Stroh abgetrennte Ecke unter freiem Himmel. Dort wird sich mit Wasser aus einer Schüssel gewaschen.

Lehmhütten in Kumi
Lehmhütten in Kumi

Jeder Tropfen Wasser, der gebraucht wird, muss vom Brunnen geholt werden. Das ist meistens die Aufgabe der Frauen. Sie tragen das Wasser in 20 Liter Kanistern auf dem Kopf und können den Kanister auch ohne ihn festzuhalten auf dem Kopf balancieren.

Frauen beim Wassertragen
Frauen beim Wassertragen

Die Kultur im Land

Ethik
Frauen
Pünktlichkeit
Mzungus

In Uganda gibt es über 40 verschiedene Ethnien, die auch Stämme genannt werden. Jeder Stamm hat meist seine eigene Sprache, seinen traditionellen Gesang und Tanz. In der Gegend von Kumi leben beispielsweise die Itesos, sie sprechen die Sprache Ateso. Die verschiedenen Sprachen sind alle komplett unterschiedlich und haben auch mit dem Englischen nichts gemeinsam. „Hallo“ bedeutet zum Beispiel auf Ateso „Yoga“ und „Wie geht es dir?“ fragt man mit „Bei bo ijo?“.

Es gehört in Uganda zur Kultur, dass die Frauen sich hinknien, wenn sie einen Mann oder eine Frau, die älter ist als sie selber, begrüßen. Zudem essen die Frauen meist auf dem Boden während die Männer auf Stühlen sitzen. Die Frauen fühlen sich dadurch allerdings keinesfalls unterdrückt.

Bei einer Hochzeit muss der Mann die Frau sozusagen „Freikaufen“. Das heißt er muss der Familie der Frau eine gewisse Anzahl an Kühen geben, um die Frau heiraten zu dürfen.

In Uganda, wie vermutlich in vielen afrikanischen Staaten, kann man sich fast gar nicht auf die vereinbarten Zeiten verlassen. Wenn ein Meeting für 10 Uhr angesetzt ist, ist man um 11 Uhr noch früh dran und das Meeting beginnt vermutlich erst gegen 12 Uhr. Die Menschen sind – im Gegensatz zu uns in Deutschland – eben viel gelassener. Sie wissen aber auch um ihre Unpünktlichkeit und nennen es selber „african time“.

Menschen mit weißer Hautfarbe werden in ganz Uganda „Mzungu“ genannt. Da es nicht viele weiße Menschen in Uganda gibt, haben einige Kinder, die zum ersten Mal jemanden mit weißer Hautfarbe sehen, Angst vor der Person und fangen oft an zu weinen. Außerdem werden weißen Menschen sowohl in der Stadt als auch auf dem Dorf „Muzungu“ hinterhergerufen. Oft haben sie eine Sonderstellung, da sie vermeintlich mehr Geld haben.

Ein Mzungu inmitten von Afrikanern
Ein Mzungu inmitten von Afrikanern

Ernährung im Land

Porisch
Posho
Atap
Matooke
Rolex

Maissuppe (Porisch) ist eine übliche Frühstücksspeise in Schulen. Porisch besteht nur aus Maismehl und Wasser. Ohne Zucker, der meistens nicht finanziert werden kann, ist die Suppe nicht sehr geschmackvoll. Außerdem steht den Kindern meistens kein Löffel zur Verfügung, sodass sie die dickflüssige Suppe trinken oder ein Baumblatt zum Essen benutzen.

Maisbrei (Posho) mit Bohnen ist ein übliches Mittag- und Abendessen der Kinder in den Schulen. Posho besteht wie auch Porisch nur aus Maismehl und Wasser, ist aber im Gegensatz zur Maissuppe fester. Auch die Bohnen werden nur im Wasser gekocht und nicht gewürzt.

Insgesamt sind die Mahlzeiten der Kinder in den Schulen nicht sonderlich abwechslungsreich und geschmackvoll für europäische Verhältnisse. Dies ist aber nicht nur an unserem Waisenhaus der Fall, sondern in der gesamten Region. 

„Hirsebrot“ (Milletbread – auf Ateso „Atap“) ist das tägliche Gericht in der Region Teso, wo sich das Waisenhaus befindet. Milletbread besteht aus Hirse- und Cassavamehl – Cassava ist eine Wurzel. Beides wird vermischt und in kochendem Wasser zu einem braunen Klumpen gerührt. Sofern es sich die Familien leisten können, essen sie Milletbread jeden Mittag und Abend, weil es gesund und kostengünstig ist. Häufig essen sie es mit grünem Gemüse (ähnlich wie Spinat), was in einer Erdnusssoße vorbereitet wurde.

Atap (braun) mit einer Soße
Atap (braun) mit einer Soße

Matooke ist eine Nationalspeise in Uganda. Es besteht aus Kochbananen (siehe Foto), die ausschließlich zubereitet essbar sind. Die Kochbananen werden nach dem Schälen in Wasser gekocht werden. Sobald sich die Farbe der Bananen von weiß zu gelb ändert und sie weich genug sind, werden sie zu einem Brei zerdrückt. Die Matooke sieht dann aus wie Kartoffelbrei und schmeckt auch etwas danach.

Fleisch (Kuh und Huhn), Fisch und auch Matooke kann sich die normale Bevölkerung höchstens an Weihnachten und Ostern leisten. Die Menschen können sich meist nur von dem ernähren, was sie in ihrem eigenen Garten ernten können.

Die zubereiteten Kochbananen (gelb)
Die zubereiteten Kochbananen (gelb)

Ein Omlett mit Gemüse, aufgerollt in einem Chapati – fertig ist der Döner Ugandas und ein typisches Straßengericht.

Chapati ist ein ungesäuertes Fladenbrot mit dem Ursprung auf dem indischen Subkontinent. Zur Herstellung von  Chapati wird Mehl mit Wasser (optional auch etwas Öl und Salz) zu einem Teig verarbeitet. Nach einer kurzen Ruhezeit wird dieser dünn ausgerollt und auf einem Tawa, einer Eisenplatte, von beiden Seiten gebacken.

Probleme in Uganda

Altersdurchschnitt
Unternehmen
Regierung
Trockenheit

Uganda ist eines der jüngsten Länder der Welt . Das Durchschnittsalter beträgt 16 Jahre, sodass rund die Hälfte der Bevölkerung jünger als 16 Jahre alt ist. Das bringt natürlich einige Probleme mit sich. Zudem bringt jede Frau im Durchschnitt 4,4 Kinder zur Welt, sodass die Bevölkerungszahl rasant ansteigt.

Ein weiteres großes Problem in Uganda ist, dass große Firmen und Supermärkte alle im Besitz von Asiaten sind. Dadurch wird die heimische Wirtschaft verdrängt, da es für die Bevölkerung sehr schwer ist im Wettbewerb mit den Asiaten mitzuhalten. Zudem nutzen die asiatischen Firmen ihre Mitarbeiter aus Uganda sehr stark aus. Insgesamt beträgt das Pro-Kopf-Einkommen in Uganda ungefähr 2,80 € pro Tag.

Ein großes Problem ist auch die Regierung . Der Präsident Yoweri Kaguta Museveni ist seit knapp 40 Jahren an der Macht. Mit ihm in der Regierung sitzen fast nur Familienangehörige, die alle aus dem Westen Ugandas stammen. Dadurch wird im Westen des Landes auch mehr Geld investiert als im Osten. Der Osten – dort befindet sich auch Kumi – ist zum einen deshalb benachteiligt, zum anderen aber auch, weil der Boden dort unfruchtbarer ist und die Trockenzeiten länger anhalten.

Der weltweite Klimawandel wird die ärmsten Länder besonders hart treffen. In Uganda sind die Auswirkungen bereits heute deutlich zu sehen. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung Ugandas leben von der Landwirtschaft. Der Südwesten Ugandas ist die sich am schnellsten erwärmende Region. Der Temperaturanstieg bedroht den Anbau von Kaffee und führt zur Verbreitung von Krankheiten wie Malaria. 

Auch in Kumi kämpfen wir mit der Trockenheit. Immer kürzer werdende Regenzeiten und die Verlängerung der Trockenzeit stellt auch unser Waisenhaus und seine Versorgung immer wieder auf die Probe. Hinzu kommen Plagen wie die Heuschrecken, die für weitere Missernten sorgen. 

Eine zu kleine Ernte führt zu einem großen Versorgungsproblem
Eine zu kleine Ernte führt zu einem großen Versorgungsproblem

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