21.06.2016
Jens und Matthias sind zum Waisenhaus von Kumi-Freunde e.V. nach Kumi geflogen, um sich ein aktuelles Bild der Situation zu verschaffen und unsere Kinder zu besuchen.
Wir sind am Donnerstagabend (16.06.2016) gelandet und dann am nächsten Tag mit dem Bus nach Kumi gefahren. Die Fahrt dauert insgesamt rund sechs Stunden. Hier haben wir schon viele Einheimische kennengelernt und die ersten Kostproben gemacht. In dem Bild seht ihr Matthias, wie er eine gebratene Banane isst.
Am Samstag sind wir dann weiter zum Waisenhaus gegangen. Dies liegt ein paar Meter entfernt von unserem Gästehaus. Die Freude war groß, als wir uns wiedergesehen haben. Auf dem Bild seht ihr mich, Jonathan, Morine, Florence und Matthias. Jonathan ist einer unserer Waisenkinder, Florence ist für unsere Mädchen verantwortlich. Morine hat mich zum ersten Mal getroffen. Sie wurde in der Zeit geboren, als ich für elf Monate in Uganda meinen Zivildienst geleistet habe. Ich war damals der einzige Fahrer in der Gegend, der ihre Mutter zu ihrer Geburt ins Krankenhaus fahren konnte.
Für weitere Informationen klicken Sie einfach auf das + in der jeweiligen Box.
Als Erstes wollten wir natürlich wissen, wie sich unsere verschiedenen Projekte entwickelt haben. Auf dem Bild seht ihr unseren Hühnerstall, den unser Vereinsmitglied Theresa bei ihrem letzten Besuch organisiert hat (weitere InformationenHIER). Insgesamt sind dort rund 120 Hühner untergebracht, deren Eier verkauft werden können.
In unserem Ausbildungszentrum lernen die Kinder handwerkliche Berufe, wie Schreiner/in, Näher/in oder Maurer/in. Das Projekt wurde vor etwa drei Jahren gestartet. Hier seht ihr die ersten Ergebnisse unserer Schüler. Sie haben Schulbänke gefertigt, die sie entweder selber nutzen oder verkaufen können.
Wir sind mitten in der Regenzeit angekommen. In Uganda gibt es keine Jahreszeiten, wie wir sie in Europa kennen, sondern nur zwei Regenzeiten und zwei Trockenzeiten. Eigentlich sollten es gerade richtig stark regnen, aber der bleibt leider aus.
Der fehlende Regen ist momentan das große Thema, weil die meisten Menschen hier von der Landwirtschaft leben. Keine Ernte - keine Einnahme. Die Lebensmittelpreise werden demnächst wieder steigen, was unser Waisenhaus auch direkt betreffen wird und uns große Sorgen bereitet.
Unser Musiker, den wir liebevoll DJ nennen, und die Kinder haben uns schon eine schöne Musikeinlage gegeben. Von ugandischen Liedern bis zu dem deutschen Lied “Gottes Liebe ist so wunderbar”.
Jeden Sonntag nach der Messe halten Florence und Charles (Betreuer des Waisenhauses) den Kindern eine kleine Ansprache. Hier wird den Kinder beigebracht, dass sie einander respektieren und lieben sollen und gute Leistungen in der Schule bringen, damit sie gut fürs Leben vorbereitet sind. Florence und Charles sind für einige Kinder Elternersatz. Diese Kinder haben zwar noch irgendwo in der Gegend Familienangehörigen, aber ihr zuhause ist unser Waisenhaus. Es ist uns wichtig ihnen auch Werte, Verständnis und Respekt beizubringen.
Den Freitag haben wir genutzt, um gemeinsam mit den Kindern das Waisenhaus aufzuräumen und zu putzen. Danach haben wir uns mit Florence zusammengesetzt. Florence leitet gemeinsam mit Charles das Waisenhaus, kümmert sich um die Kinder, sorgt für Schulmaterial und hat alles im Blick.
Am Waisenhaus haben wir eine eigene Grundschule. Sowohl die Kinder aus dem Waisenhaus als auch Kinder aus der Umgebung, die
teilweise bis zu einer Stunde Fußweg entfernt wohnen, gehen hier zur Schule.
Eine Grundschule in Uganda geht von der Erster bis zur siebten Klasse. Danach gehen die Kinder auf die Schulen der Umgebung. Die weiterführenden Schulen verursachen sehr hohe Kosten, vor allem, wenn die Kinder nach der Schule noch weiter auf die Universität gehen möchten (siehe HIER). Auch die Schulgebühren werden leider immer teurer.
Musik ist für die Kinder im Waisenhaus etwas sehr wichtiges. Vier Musikinstrumente konnten wir kaufen, um diese Gemeinsamkeit weiterhin zu unterstützen. Natürlich haben wir uns direkt von der Tauglichkeit der neuen Instrumente überzeugen lassen.
Abends feierten wir ein großes Fest mit allen Kindern und dem gesamten Personal. Dies ist mittlerweile zu einer lieben Tradition geworden.
Für den Kauf der Lebensmittel benötigen wir normalerweise einen halben Tag, um in der Region alles zusammen zubekommen. Dieses Mal hat es leider noch länger gedauert, da die Lebensmittelpreise in Kumi selber viel zu hoch waren. Somit mussten wir nach Mbale fahren.
Danach bereiteten die Kochfrauen das Festessen zu. An diesem Tag spürt man regelmäßig die Aufregung der Kinder und die Gelassenheit des Personals, die normalerweise nur Posho und Bohnen vorbereiten können. Jeder freut sich auf diesen Abend. Die Waisenkinder sangen und tanzten für uns, wir aßen gemeinsam und danach hielt es niemanden mehr auf die Beinen. Wir wurden regelrecht "auf die Tanzfläche" gezogen.
Gegen 20 Uhr wird es jeden Abend dunkel in Kumi. Für uns "Muzungus" (ugandisches Wort für weiße Menschen) wird es dann Zeit nach Hause in unser Gästehaus zu gehen. Manchmal sitzen wir dort noch mit den Nachbarn vor dem Haus und unterhalten uns, jedoch achten Florence und Charles sehr darauf, dass wir zu dieser Uhrzeit nicht mehr unterwegs sind und uns in der Nähe des Hauses aufhalten.
Am Samstag (26.06.2016) haben wir abends Ajon getrunken. Das ist warmes Bier, welches die Nachbarn selber brauen. Getrunken wird es aus einem langen "Strohhalm", der dann seine Runde macht.
Kumi-Freunde e. V.
Feldweg 10
48653 Coesfeld
Tel: 02541 / 3043
Fax: 02541 / 84 57 991
Vorstand(at)Kumi-freunde.de
Volksbank Coesfeld
BIC: GENODEM1BOB
IBAN: DE86 4286 1387 0561 8862 00
Webdesign (2016) Susanne Keull
© Alle Bildrechte liegen, falls nicht anders angegeben, bei Kumi-Freunde e.V.